Allgemeine Reiseinformationen über Spanien
Lage
Spanien verfügt über den größten Teil der iberischen Halbinsel, die im südwestlichen Europa liegt. Das Land liegt mit einer Fläche von 505.955 Quadratmetern, betreffend der geografischen Größe, innerhalb des gesamten europäischen Kontinents auf dem dritten Platz, hinter Russland und Frankreich. Von der genannten Fläche gehört der größte Teil (493.484 km2) zur Halbinsel und hieran müssen die Inselgruppen der Balearen im Osten (4.992 km2) und die kanarischen Inseln (7.447 km2) zugefügt werden, die sich auf mehr als tausend Kilometer Entfernung vom südlichsten Punkt der Halbinsel befindet, gegenüber der Küste von Afrika. Die beiden nördlichen Städte „Ceuta“ und Melilla“ gehören ebenfalls zu Spanien.
Die iberische Halbinsel ist am nächsten bei Afrika liegend, nur 14 Kilometer hiervon getrennt. Durch den atlantischen Ozean ist das Land auf Amerika gerichtet, woran ein spezieller strategischer Wert beigemessen wird. Dies erklärt den Grund, warum Spanien in der Geschichte ein fundamentaler Treffpunkt verschiedener Kulturen und Zivilisationen war. Das Land ist Bestandteil des halbinselförmigen Südeuropas und insbesondere des Mittelmeerraumes.
Andalusien
Die reiche Vielfalt Spaniens und die großen Kontraste im Hinblick auf Geografie, Klima und Landschaft werden in jeder Region wiedergegeben. Manchmal vereinigen die Regionen sich, um ihre gemeinschaftlichen Kennzeichen im Hinblick auf den Tourismus zu intensivieren. Auf diese Weise entstand aus einer gemeinschaftlichen Anstrengung Galiziens, Asturiens, Kantabriens und des Baskenlandes, beispielsweise das „Grüne Spanien“. Mit dem Ziel die Aufmerksamkeit auf ihre gemeinschaftlichen Aspekte wie ihre Landschaft, Klima, Gastronomie und touristische Attraktionen, Strand und Berge, Sport(-arten) und Tourismus im ländlichen Raum zu lenken.
Die am meisten entwickelten Regionen in Bezug auf den Sonn- und Strandtourismus sind die Gemeinschaft Valencia, Andalusien und Katalonien. Sie verfügen über hochwertige und vielfältige Infrastrukturen.
Die Sprachen
Im ganzen Land wird spanisch gesprochen, das ist auch die verwendete Sprache der Regierung. Das Katalanisch in Katalonien, das Galicisch in Galicien, das Baskisch im Baskenland und das Valencianisch in der Gemeinschaft Valencia sind Sprachen, die in den genannten Regionen üblicherweise gesprochen werden.
Die Natur
Spanien ist ein Land mit sehr vielen Gegensätzen und gravierenden Unterschieden in der Natur, Klima, Kultur und Lebensweisen. Diese Pluralität spiegelt sich auch in der Landschaft, die sich manchmal vor den Augen des Reisenden völlig unerwartet, komplett verändert.
Das „Grüne Spanien“
Im Norden, beinahe eine Verlängerung des französischen ländlichen Raums, liegt die Baskenlandlandschaft, wo sich jederzeit grüne Weideflächen befinden, Bauernhöfe, die sich von den Hügeln abheben, Strände und Fischerhäfen, an den die Sphäre von einst noch erhalten ist. Die Küste von Kantabrien hat einen ähnlichen Charakter, wo sich gelegentlich ein überwältigender und majestätischer Kontrast darbietet, durch „Picos de Europa“, Gebirgszüge, die sich über Kantabrien und Asturien ausstrecken und wogegen an der Küste elegante Städte und harmonische Strände an Stellen mit wunderschöner Natur zu finden sind.
Galicien liegt nordwestlich und besitzt alle Substanz einer steilen Küstenlandschaft, Hügel ausgeschmückt mit Volksbaukunst (“hórreos”) und Flussmündungen, wo das Meer das Landesinnere bis an die Städte erreicht.
Das Meer und die Berge sind in einer perfekten Verbrüderung, eine sehr reiche und verschiedenartige Volksarchitektur, Küstenstädte und ein feuchtes Klima, das dafür sorgt, dass die ganze Region grün bleibt. Dies sind einige der wichtigsten Besonderheiten dieser Region.
Das Landesinnere der Halbinsel
„Meseta Central“ nennt man die zentrale Hochebene, die den größten Teil des zentralen Gebietes der iberischen Halbinsel einnimmt. Hier sind einige der expressivsten und abwechslungsreichsten Landschaften Spaniens zu finden. In der Mitte trennt eine Gebirgskette zwei physisch und historisch deutlich abgegrenzten Gebiete. Über Kastilien hinweg, sind heutzutage in die Regionen Castilla Y León, Castilla-La Mancha und La Rioja eingeteilt, bietet diese ausgestreckte Hochebene eine Landschaft mit offenen Horizonten über den Getreidefeldern, Flusstäler und winzig kleine Dörfchen, die zusammen mit den durch die Geschichte geprägten Städte, das bedeutende Erbgut an Denkmälern und Kunstgegenständen beherbergen.
Die Mittelmeerküste
Von den Pyrenäen bis an Andalusien wechselt die spanische Mittelmeerküste zwischen den Sandstreifen („Albufera“ von Valencia, „Mar Menor“ in Murcia) und steilen Küsten der Costa Brava) mit einer abwechselnden Landschaft, in der sich Felswände neben Meeresbuchten befinden und kleine Fischerdörfer zu finden sind.
Bauernhöfe und Weinanbau beherrschen mehr im Landinneren die Landschaft, die zum Süden hin durch die Felder voller Mandelbäumen, Apfelsinen- und Zitronenbäumen immer farbenfroher wird, während die Küste durch die weißen Sandstrände immer liebevoller wird.
Beim Erreichen der Küste Andalusien, mittendurch Olivenbaumpflanzungen und Sumpfgebiete, wird die Landschaft immer heller und es gibt zahlreiche leuchtende weiße kleine Dörfer und Strände. Die Berge („Alpujarras“, Sierra Nevada) bilden hier einen eindrucksvollen Kontrast, gemeinsam mit den wüstenartigen Dünen von „Almeriá“ wurden extrem bezaubernde und vielgestaltige Landschaften geprägt.
Die beiden Städte Ceuta und Melilla auf dem afrikanischen Kontinent sind gemütlich und amüsant. Weiter Richtung Süden bieten die Kanarischen Inseln mit einer spektakulären vulkanischen Natur, im Tourismus stark entwickelt und eine naturbedingte, sehr ausdrucksstarke Landschaft.
In ganz Spanien ist die Volksarchitektur in allerlei besonderen Erscheinungsformen, wie in Caserío, Masía, Casona, Cortijo, Pazo, Barraca und in genauso viel anderen unverwechselbaren Formen zu finden, die als ein prägendes und sich unterscheidendes Element unserer Landschaft betrachtet werden kann.
Sonne und Strand
Mit einer Länge von mehr als 4.000 Kilometern weist die spanische Küste am Rand des Mittelmeeres (im Osten und im Süden, das Kantabrische Meer im Norden und dem atlantischen Ozean im Westen und im Süden) eine einzigartige Zusammenstellung auf. Mit mehr als dreihundert Sonnentage pro Jahr und einem milden Klima mit Temperaturen zwischen 18 und 30 Grad Celsius, werden die sonnenüberfluteten Strände jährlich durch Millionen Touristen aus der ganzen Welt besucht.
Entlang des Mittelmeeres, „reichen Meeres”, wird an der Costa Brava eine Landschaft mit einer eigenen Persönlichkeit steiler Küsten besät mit prachtvollen kleinen Meeresbuchten, abgewechselt mit breiten Stränden.
In Richtung Süden, entlang einer Küste, die die aussagekräftigen Kosenamen, wie beispielsweise die Goldküste, die Orangenblüteküste, die Küste Valencias, die „Weiße Küste“ oder die „Warme Küste“, bekommen hat, fließt Wasser eines ruhigen Meeres zu den Stränden mit goldfarbigem Sand und in der Nähe befinden sich bedeutende Städte und touristische Orte.
In Andalusien bilden die „Costa Tropical“ und die „Costa del Sol“ ebenfalls zwei der am meisten geliebten Reiseziele für Sonn- und Strandtourismus. Die Küsten Granadas und Marbellas, die als Hauptstadt der Küste Málagas eine spektakuläre Anzahl Besucher aufgrund der Strände, des Nachtleben-Angebots, der Geschäfte und der Präsenz der Berühmtheiten aus der ganzen Welt, anziehen.
Die Straße von Gibraltar (auch bekannt als Meerenge von Gibraltar), die sich vor der afrikanischen Küste befindet, bildet eine Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem atlantischen Ozean. Die andalusische Küste bei „Cádiz“ und „Huelva“ hat hier einen ganz eigenen Charakter und bis an „Ayamonte“, an der Grenze von Portugal, die „Costa de la Luz“ bildet. Derselbe atlantische Ozean fließt im Nordwesten bis an den Rand von Galicien und bildet dabei eine spektakuläre Landschaft mit steilen Küsten, kleinen Stränden und Meeresbuchten, wo das Meer ans Land strömt und dort eine äußerst schöne Landschaft erzeugt. Die gesamte galicische Küste mit einem etwas feuchten und weniger warmen Klima ist in den Sommermonaten eine sehr beliebte Urlaubsbestimmung.
Gastronomie
Die Küche ist zweifellos einer der reizvollsten Aspekte Spaniens. Aufgrund der Qualität und Vielfalt der verwendeten Produkte ist sie eine der besten Küchen auf der Welt. Genau genommen kann man nicht von der spanischen Küche sprechen, sondern muss von einer vielfältigen einheimischen Region-Gastronomie gesprochen werden, die durch das Klima und die einheimischen Lebensweisen jeder Region gesondert beeinflusst wurden. Die spanische Kochkunst zeichnet sich dadurch aus, dass bei der Zubereitung von Speisen traditionell Olivenöl als pflanzliches Fett und Schmalz als tierisches Fett verwendet werden. Dazu kommt die große Variation an Obst und Gemüse, die von der arabischen Kultur eingeführt wurde und noch andere Elemente, wie beispielsweise die Kartoffel und die Tomate, die aus Amerika kamen.
Die enorme Entwicklung der spanischen Küche im letzten Jahrzehnt ist, zum anderen auch an die Zunahme erstklassiger Chefköche zu danken, denen es gelungen ist, die traditionellen Gerichte und Rezepte erneut in Einklang mit der modernen Zeit zu bringen. Damit eröffnete sich eine neue Dimension der Präsentation und des Geschmackerlebens der spanischen Gastronomie.
Das Essen in Spanien
In Spanien bedeutet das Essen ein vergnügliches tägliches Rituell. Die abwechslungsreiche Gastronomie, gemeinsam mit der Freude an der spanischen Tischkultur, wie beispielsweise Teller und Tischdecke, ermöglichen es, dass sowohl in großen Städten als auch in kleinen ländlichen Dörfern sehr einfach Essgelegenheiten zu finden sind. Angefangen mit traditionellen häuslichen Menüs bis zu berühmten Restaurants, wie das „5 Gabeln-Restaurant“ (die höchste Klasse, es läuft von 1 bis 5), jedermann kann das beste Preis/Qualitätsverhältnis, das mit seinem Geschmack und Vorzug übereinstimmt, finden.
Die Essenszeiten aller Mahlzeiten sind ungefähr 1,5 Stunde später als die durchschnittliche europäische Essenszeit, obwohl die langen Öffnungszeiten der Essgelegenheiten es allen Gästen ermöglichen, ihre persönlichen Gewohnheiten einzuhalten. Das Menükarte inklusiv Preisen befindet sich in der Regel am Eingang des Restaurants, das ebenfalls gewöhnlich ein Tagesmenü für einen niedrigeren Preis anbietet. Die Bedienung ist im Preis der Gerichte inbegriffen. Man ist nicht verpflichtet, ein Trinkgeld oder eine Belohnung zwischen fünf und zehn Prozent des Gesamtbetrages an die Bedienung zu geben. Die meisten Restaurants sind in der Woche einen Tag geschlossen (Sonntag oder Montag), wenngleich es zahlreiche Gelegenheiten gibt, die jederzeit geöffnet sind und wo zu jeder Tages- und Nachtzeit etwas gegessen werden kann.
Getränke
Der Wein ist ein grundlegender Bestandteil der regionalen Küchen Spaniens. Die Römer verbreiteten die Kunst des Weinanbaus, wodurch Spanien sich zu einem der größten weinproduzierenden Länder entwickelt hat. Zugleich genießt Spanien aufgrund der Qualität des Weins eine berechtigte Reputation. Heutzutage unterliegt der Wein strengen und sehr umfangreichen Kontrollen (wohl sechzig unterschiedliche weinproduzierende Gebiete).
Hierzu gehört der Rioja-Wein, der sich dank seines Aromas und vollem Geschmack auf den internationalen Märkten einen führenden Platz erobert hat. Zu den weiteren sehr geschätzten “Appellationen” gehören „Ribera del Duero“, „Penedés“ und „La Mancha“, die in den vergangenen Jahren in der Qualität stark verbessert sind. Der „Vino“ de Jerez, ein Sherry, ist ein andalusischer Wein, der ein wichtiges internationales Prestige genießt, vor allem in angelsächsischen Ländern, die verschiedene Varietäten kennen (Fino, Manzanilla, Amontillado, Dulce und Oloroso), kommen verschiedenen Geschmacksrichtungen entgegen.
Der spanische Cava oder Champagne-ähnlicher erzeugter Schaumwein, hat als wichtigsten Produktionsstandort die katalanische Penedés-Region, obwohl die Produktion in den letzten Jahren zu anderen Regionen, wie beispielsweise Kastilien ausgebreitet wurde.
Heutzutage wird Bier in Spanien in großem Umfang getrunken, insbesondere außerhalb der Essenszeiten als Aperitif und zu den geliebten Tapas in den Cafés. Das spanische Bier hat eine helle Farbe, einen angenehmen Geschmack und wird normalerweise sehr kalt serviert.
Auch die Liköre weisen in Spanien eine Anzahl nennenswerter Besonderheiten auf. Der „Brandy“ wird vorwiegend in Andalusien hergestellt, während die Branntweine und der „Orujo” überall im Land produziert werden, haben die berühmten „Queimadas“ Galiciens bis zu anderen verschiedenen Sorten hervorgerufen (trockene, aus Kräutern, aus Kirschen oder mit Honig zubereitet). Der Anislikör, der aus Schlehen zubereitete „Pacharán” aus Navarra, die Obstliköre und den asturischen Zider (Apfelwein) sind die am meisten geschätzten Sorten.